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Short S.C.1 - ein ganz spezielles Modell
Dieses Modell dieses Flugzeugs ist in dreierlei Hinsicht speziell: als Flugzeug, als Modell und als Erinnerung an frühere Zeiten.
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Als Flugzeug:
Die Short S.C.1 steht am Anfang der Entwicklung des Senkrechtstarters Hawker Siddeley Harrier, dem bisher einzigen einsatzfähigen Senkrechtstarter der westlichen Welt.

Wer mehr über die Entwicklung des Senkrechtstarters Harrier wissen möchte kann sich dieses Video (auf YouTube) ansehen.


Als Modell:
Der Bausatz im Massstab 1:72 ist ein Resin Bausatz von Pro Resin Models. Dieses Material ist nicht einfach zu bearbeiten. Praktisch alle Teile müssen zuerst ausgeschnitten oder -gefräst und bearbeitet werden. Resin wird anschliessend gereinigt und kann nur mit Sekundenkleber (Cyanolit) oder Epoxydkleber (Araldit) verleimt werden.
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Von der Short S.C.1 gibt es in der Zwischenzeit zwei Bausätze, beide aus Resin, wobei mir derjenige von Pro Resin besser gefällt. Er ist detaillierter und hat als Ergänzung Fotoätzteile und einen Film für die Cockpit-Intstrumente mit dabei.
Der Bausatz ist von hoher Qualität und der Zusammenbau gestaltet sich recht flüssig, bedingt aber die notwendige Erfahrung mit solchen Materialien und ein präzises Arbeiten. Einzige Schwachstellen sind der fehlende Seitenruder-Ausgleich und die abweichende Gitterabdeckung der Hubtriebwerke gegenüber dem Original. Das Hauptfahrwerk ist nach meinem Dafürhalten zu stark nach vorn eingeknickt, ich habe das korrigiert. Zudem kippt das Modell nach hinten, auch das habe ich nachträglich korrigiert und 5 Gramm Blei hinter das Cockpit geklebt. Die Abziehbilder sind sehr dünn und reissen bei der kleinsten Belastung, vor allem die Beschriftungen „NO WALKING ON WING“ sind bei mir mehrmals gerissen. Das kann aber leicht wieder in Ordnung gebracht werden, wenn man mit MicroSet und MicroSol arbeitet.
Die Short S.C.1 ist ein Forschungsflugzeug gewesen und als solches hat sie keine spezielle Bemalung erhalten, das heisst das Aluminium bleibt unbehandelt. Um Metalloberflächen möglichst realistisch aussehen zu lassen gibt es die Alclad Farben. Damit sehen die Modelle fast wie echt aus. Einen Tip aus dem Internet habe ich ebenfalls befolgt und das Modell zuerst mit Schwarz lackiert, erst dann folgt das Alclad mit der Airbrush-Pistole. Von meinem Modell gibt es dazu ein Fotoalbum auf dieser Website.

Als Erinnerung an meine Jugendzeit:
Als Kinder sind wir an Sonntagen oft nach Stein am Rhein spaziert (und natürlich auch zurück). Mein Vater hat dort manchmal ein INTERAVIA Magazin gekauft mit Informationen über die Luftfahrt. In einem dieser Hefte habe ich die Short S.C.1 gesehen und sie hat mir mächtig Eindruck gemacht. Vor allem seine Nase mit den Messsonden, wahrscheinlich ein nahtloser Übergang von der Ritterzeit in die Luftfahrt ;-)
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Es ist auch die Zeit gewesen, in der nicht nur Vater Modelle gebaut hat, sondern auch Hannes, mein jüngerer Bruder, und ich haben daran Spass gefunden. Und jedes Mal wenn meine Mutter nach Winterthur gereist ist - das war damals ein Tagesausflug - habe ich sie gebeten nach einem solchen Modell Ausschau zu halten und mir doch bitte ein solches mit nach Hause zu bringen. Aber die Hersteller wie Revell, Airfix, Heller und Matchbox hatten natürlich kein derart ausgefallenes Modell im Angebot.

Meine Mutter würde heute staunen, wenn sie sieht dass ich jetzt doch (endlich) so ein Modell habe.
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RollsRoys flying bedstead
Vorgänger und Nachfolger
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